Am Mittwoch, 27.11., gab's endlich mal wieder Neuigkeiten von unserem Lieblingsbetrüger: So sei er angeblich von seinem Hauptwidersacher geschnappt worden und erneut in Haft geraten. Dabei liest sich das Drehbuch von der Verhaftung kinoreif. Doch leider, leider gibt es so was wie Verschwiegenheit im Dienst (blöd!) - deshalb nur so viel: das vermeintliche Opfer hat verkleidet selbst Polizist gespielt und die Verhaftung veranlasst...
Später sollte der Betrüger allerdings wieder freikommen und sich dann tatsächlich im Konsulat telefonisch melden um eigentlich um Hilfe zu ersuchen. Die zuständige Kollegin hat ihm dann aber eher eine Standpauke gehalten und ihn daran erinnert, was für ein Glück er hatte, auf freiem Fuß zu sein, und welche Gefahren ihn erwarten, wenn er tatsächlich in Gefangenschaft geraten würde. Irgendwie hat er das aber anscheinend missverstanden, denn am nächsten Tag schrieb er eine seitenlange Email, in der er allen Mitarbeitern für die große Unterstützung in dieser für ihn schweren Zeit danke - er werde diesen Kampf in jedem Fall durchstehen und zu Ende führen...es bleibt also spannend.Am Donnerstag sollte ich von Konsulatsseite aus abends eigentlich nach Stellenbosch in die Uni um einmn Vortrag zum (internationalen) Umweltrecht beizuwohnen - wozu ich herzlich wenig Lust hatte. Durch eine glücklicherweise schlechte Organisation der Fahrer des Konsulats hatte ich dann jedoch keine Möglichkeit, dahin zu kommen, so dass das Event ohne mich stattfinden musste. Stattdessen konnte ich spontan in die City Hall zu einem von dem italienischen und deutschen Konsulat gemeinsam veranstalteten Konzert anlässlich des 200jährigen Geburtstag von Verdi und Wagner. Ja, das klingt nach einer komischen Mischung, war es auch - und Verdi war letztlich schöner als der Ring...aber die City Hall ist wirklich ein sehr schönes Gebäude - auch wenn der Glanz Erbe der Apartheid ist...


Freitag lud uns mein Ausbilder im Konsulat, der auch erst 4 Monate in Kapstadt ist, zu seiner Housewarming-Party ein. Da ging es natürlich feucht-fröhlich her. Als ich dann gut angenüchtert gegen 10 Uhr nach Hause kam, wollte ich eigentlich schnurstracks ins Bett gehen. Als ich Stimmen aus der Küche hörte, wollte ich eigentlich nur kurz zum Grüßen reinschauen. Doch als mich die beiden versammelten Haushälften sahen, wurde ich an den Tisch herangerufen, bekam ein - in meinem Zustand - nicht ausschlagbares Angebot noch das Nachtleben unsicher zu machen und wachte dann plötzlich mit einem riesigen Schädel am nächsten Tag um 15 Uhr nachmittags auf. Viel anzufangen war mit mir dann am Samstag auch nicht mehr.
Sonntag verbrachten wir den Tag zunächst am Clifton Beach - hier ein Bild zum Eifersüchtig machen:
...und fuhren am Nachmittag in den De Waal Park, um einem der dort nun monatlich stattfindenden kostenlosen Open-Air-Konzerte beizuwohnen. Dementsprechend gefüllt war es dann auch im eigentlich für Hunde vorgesehenen Park - doch irgendwie beachteten trotzdem nur die wenigsten die Musik. Die meisten nutzten die Gelegenheit offenbar, um mal wieder ihre Nachbarn zu sehen.
Abends besuchten wir dann das "Festival of Lights" in der Grand Parade/Adderly Street. Mit dem Festival of Lights in Berlin hat das allerdings nicht ganz so viel zu tun gehabt. Vielmehr war Anlass lediglich das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung in der Straßen. Begleitet wurde das von einem netten Konzert auf dem Platz vor der City Hall. Leider verzögerte sich die eigentlich für 20:30 geplante Aktivierung der Lichter laut Twitter zunächst auf etwa 20:45-21:00, weil die Stadtverwaltung angeblich sicher gehen wollte, dass es auch wirklich dunkel genug sein wird. Als dann um 21:15 allerdings dann immer noch kein Licht brannte, hatten meine Begleiter und ich dann genug und haben uns durch Menschenmassen Richtung zu Hause gedrängelt. Just als wir ans Ende der Adderly Street angelangten, wurde das Licht dann doch noch eingeschaltet. Wir drehten uns um und dachten uns "Toll - das war's jetzt?". Da wir den weiteren Heimweg dann durch den Company's Garden bestritten, bekamen wir vom großen Feuerwerk auf der Grand Parade leider nichts mit - was doppelt ärgerlich war, da dies in Südafrika wegen der Brandgefahr sowieso schon eine Seltenheit ist (privaten Haushalten ist es übrigens zu Silvester verboten).


In der Nikolauswoche stand dann die Veröffentlichung der Examensnoten an - während der Arbeitszeit - die ich aber nach zwischenzeitlichem Herzstillstand ganz gut überstanden habe.
Mittwoch machte ich dann zufällig auch folgende Aufnahme von einem Gebäude, an dem ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit vorbeilaufe:
Heute (10.12.) kam ich erneut vorbei:
In der letzten Arbeits-Woche war dann noch kleines Highlight der traditionelle Weihnachtstee beim Generalkonsul zu Hause. Und nicht umsonst lautet seine Anschrift "Ocean-View" - Fotos gibt's davon aber leider nicht. :-)
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