Freitag, 13. Dezember 2013

Ponys

Samstag, 07.12.2013, konnte ich durch das Konsulat das erste Mal in meinem Leben ein Pferderennen live miterleben: Ein Weingut hat mir diverser Unterstützung, u.a. durch das Generalkonsulat, ein Charity-Event auf die Beine gestellt, bei dem wir Referendare/Praktikanten als Vertreter auftreten durften. Und ich muss sagen: Pferderennen ist ja ein unglaublich langweiliger Sport! Nicht, dass man sich nicht die Zeit vertreiben könnte, nein. Aber letztlich besteht der ganze Tag darin, dass man sich zuerst die Pferde, auf die gewettet werden kann, in kleiner Runde im Kreis laufend ansehen kann. Dann schlendert man zur Tribüne um nach zehnminütiger Vorbereitung das Rennen, das maximal 1 Minute dauert, größtenteils über eine Leinwand zu verfolgen, da die Pferde viel zu weit entfernt laufen...aber mit gutem Weißwein kriegt man die Zeit schon rum, wie gesagt...


...die Experten bei der Arbeit


...noch mehr P.S....haha.
...aber um auch kritisch zu sein: Bei all dem "Glamour" merkt man schon, dass solche Veranstaltung in gewisser Weise Tierquälerei sind - wenn die Pferde beim "Vorführen" von 3 Männern an den Zügel gehalten werden müssen, damit sie nicht ausbrechen. Außerdem will ich gar nicht wissen, was hinter den Kulissen in den Körper der Tiere gepumpt wird...

Sonntag gab's mal wieder Entspannung am Strand in Clifton bevor wir zum Sonnenuntergang den Lion's Head mit der neuen Mitbewohnerin im Haus und den Hunden (was eine echte Herausforderung ist - also wegen der Hunde und nicht der Mitbewohnerin wegen) in rekordverdächtigen 40 Minuten erklommen haben.







Die Arbeitswoche war dann Business as usual.
Vom Tode Mandelas kriegt man insofern mit, als dass es in den Zeitungen nur noch ein Thema gibt und die Straßenhändler noch mehr Produkte mit dem berühmten Konterfei im Angebot haben.
Am Dienstag fand ja in Johannesburg bekanntlich die (politische) Abschiedszeremonie statt. In Kapstadt wurde diese auf dem Platz der Grand Parade vor der City Hall auf großen Leinwänden übertragen. Wegen der denkbar ungünstigen Zeit der Veranstaltung (11:00 bis 16:00) hatten nur wenige Leute zum Platz gefunden um den Ansprachen zu lauschen...

Am 11. Dezember hatte die Mother City dann die Gelegenheit, den Verwaltungsbeamten drüben in der Provinz Gauteng mal zu zeigen, wie man ein Leben wirklich zelebriert:
















Und - bedingt - kann man sagen, dass sie das geschafft haben. Schon auf dem Weg zum Cape Town Stadium, in dem das Madiba Memorial als Gedenkkonzert stattfinden sollte, sind wir einer tanzenden und singenden Gruppe begegnet, die gute Stimmung verbreiteten. Die Veranstaltung im Stadion selber - die im übrigen keinen Eintritt kostete und wohl auch deshalb binnen weniger Stunden ausgebucht war - nur mit Glück und großem Bitten sind wir noch an Tickets gekommen - wurde die Atmosphäre aber ein wenig getrübt: Während viele Besucher - vor allem natürlich Anhänger des ANC, der heute in der Kritik stehenden Partei Mandelas - gerne weiterhin viele ihrer fröhlichen Lieder auf Mandela singen und dazu tanzen wollten, zog der Veranstalter sein Programm, das hauptsächlich aus melancholischen Stücken und Chören bestand, unbeeindruckt durch. Gestartet hatte die Veranstaltung um 16 Uhr und sie sollte bis 23 Uhr gehen. Da aber neben dieser Uneinheitlichkeit in der Stimmung auch die Soundqualität von der Bühne dermaßen schlecht war, dass man nicht wirklich etwas verstand, wenn man nicht weiß, was kommt, sind wir bereits um 19 Uhr aufgebrochen. Zu Hause haben wir im Fernsehen dann noch die Auftritte der auch international mehr oder weniger bekannten Stars (Freshlyground, Johnny Clegg, Ladysmith Black Mambazo und Annie Lennox - zumindest einmal sollte es bei dem Musikinteressierten geklingelt haben ;-) ) nebenbei zum Achtelfinaleinzug des BVB angeschaut.

Und es gibt jetzt eine großartige, allerdings bald süchtigmachende Neuerung im Generalkonsulat:
Einen Kaffeevollautomaten!

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