Mittwoch, 2. Oktober 2013

Rein ins Arbeitsvergnügen

Am heutigen Dienstag stand der erste Arbeitstag an. Doch zunächst eine Zusammenfassung der vergangenen Tage:
Freitag ging's nach der Verabschiedung Liz' in ein indisches Restaurant, mit dessen Besitzer praktischer Weise Freundschaft besteht, so dass ein ordentlicher Rabatt gewährt wurde. Auch wenn ich die mit drei Chili-Choten am schärfsten bewertete Speise gewählt habe, besteht für das nächste Mal wohl noch Luft nach oben ;)
Samstag waren wir tagsüber auf einem Foodmarket in Woodstock auf dem es unglaublich leckere und sehr vielfältige Angebote gibt. Aufgrund dieser Attraktivität ist es natürlich auch ziemlich voll, doch gerade auch deswegen herrscht dort eine sehr angenehme Atmosphäre. Abends besuchten wir vor dem üblichen Zeremoniell (diesmal war es die Bar Orphanage mit sehr guten Cocktails und danach der Club Fiction mit nicht so guter Elektromusik, imho) ein Kurzfilmfestival mit Beiträgen aus der ganzen Welt im Labia, einem kleinen, inhabergeführtem Kino. Es waren echt tolle Titel dabei - falls jemand mal zu der Gelegenheit kommt: der britische Beitrag "Friday", mein persönlicher Favorit, war sehr intensiv und gut gespielt. Er handelt über die Autobombenanschläge in London und die Folgen für einen Jungen.
Am Sonntag habe ich inzwischen auch schon fast eine Tradition eingerichtet: es ging erneut ans Wandern. Diesmal war der Devils Peak das Ziel, der östlich vom Plateau des Tafelbergs und damit Richtung Landesinnere liegt. Der Aufstieg war wesentlich angenehmer als der Platteklipp Gorge. So war es weniger steil und man hatte zwischendurch auch ebene Passagen zum erholen. Dafür war der Wind umso stärker. Belohnt wurde man allerdings erneut mit einer fantastischen Sicht auf Kapstadt und Umgebung sowie eine beeindruckenden Fauna an den Gebirgspässen.


Montag habe ich es dann endlich geschafft, meinen Kleiderschrank zu ergänzen, wobei es sich jetzt, wo es wärmer wird (28 Grad!), eigentlich nicht mehr so richtig lohnt, mehr lange Hosen und Pullover im Kleiderschrank zu haben.

Und heute stand eben der erste Arbeitstag auf dem Programm. Und ich kann nur sagen, dass ich wirklich sehr froh über die Entscheidung bin! Alle Kollegen sind sehr freundlich, offen und gut gelaunt - bis auf die Chefetage ist man untereinander sofort per Du. Ob das wohl am Arbeitsort liegt? Zentrale Lage im 19. Stock mit herrlicher Aussicht. Insbesondere der andere Praktikant Hauke, mit dem ich das Büro teile, hat sich meiner angenommen und mich bereits intensiv eingewiesen. Vom Inhalt der Arbeit her werde ich zumeist die Pass- und Visasachen entgegennehmen und zur weiteren Bearbeitung vorbereiten sowie Anfragen von "Kunden" zu diversen rechtlichen Fragestellungen beantworten. Dabei wurden mir bereits zu Beginn viele Freiheiten und ein großer Vertrauensvorschuss bzgl. selbstständiger Arbeit gewährt.
Blick aus dem Büro

Highlights stehen auch schon auf dem Programm: morgen Abend finden die Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit auf dem Landsitz des Botschafters aus Praetoria statt (der aber in der Umgebung von Kapstadt liegt), bei der ich zu Beginn eine Aufgabe übernehmen werde, dann aber selbst zu Flammkuchen und Bier greifen darf. Es werden 500 und mehr Besucher erwartet - also schon recht groß.
Donnerstag ist eigentlich frei (die Feiertage sind in allen deutschen Behörden heilig), jedoch werde ich trotzdem freiwillig arbeiten, da an diesem Tag eine Gerichtsverhandlung gegen einen Deutschen stattfinden wird, dem die sofortige Ausweisung droht. Hierbei fungieren die Vertreter des Generalkonsulats als Beobachter, dass auch alles mit rechten Dingen zugeht.
Und das Wichtigste zum Schluss: ich muss nicht jeden Tag Anzug tragen :)
Mit diesen Erlebnissen freue ich mich jetzt richtig auf den nächsten Arbeitstag - ein Gefühl, das ich wie so viele andere viel zu selten habe.

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