Montag, 23. September 2013

Erste Eindrücke

Fortsetzung vom Ankunftstag: Vom Flughafen ging's zunächst mit dem Bus Richtung Stadt. Schon auf dem Weg dorthin erlebte ich den ersten kulturellen Schock, als ich Armut und Reichtum so dicht aufeinander prallen sah. Zunächst die Townships mit ihren dicht bebauten, dürftigen Barracken und keine 100m weiter Golfplätze.
In der Stadt angekommen holten mich meine Gastgeber, Tanja und Alex, begleitet von ihren beiden Hunden netterweise dann von der Haltestelle mit dem Auto ab.
Das Haus, von Alex als Bauherr errichtet (und wie das mit Handwerkern nun mal so ist, immer noch nicht ganz fertig), besitzt drei Stockwerke, wobei die Mieter im untersten wohnen und Tanja und Alex ihr Zimmer im ersten Stock haben. Dort befindet sich auch die Küche, mit atemberaubenden Ausblick:
Nachts mit den vielen Lichtern ist es noch schöner, nur fängt das meine Kamera nicht genauso schön ein:

Im obersten Geschoss befindet sich das Wohnzimmer mit Balkon und Dachterasse. Von dieser, auf der Rückseite, hat man einen schönen Blick auf den Tafelberg:
Ich bin erst mal mit im ersten Stock untergebracht, da meine Vormieterin, Liz, noch bis Ende des Monats das für mich vorgesehene Zimmer bewohnt. Die andere Mitbewohnerin ist Katrin, sie bleibt bis Mitte Januar. Beide kommen (praktischer Weise - oder auch nicht) ebenfalls aus Deutschland, so dass hier eine kleine Konklave ist.
Nach der wohlverdienten Dusche fragten mich meine (Noch)Mitbewohnerinnen, ob ich denn auch noch Lust hätte, raus zu gehen. Doch nach dem anstrengenden Flug habe ich mich dann lieber für das Bett entschieden.
Als ob! Nicht umsonst hat Duracell die Idee mit den Hasen bei mir abgeguckt! Natürlich schloss ich mich der Gesellschaft an. Wir fuhren mit dem Taxi zur Long Street. Das ist quasi die Reeperbahn Kapstadts: viele Clubs, Bars und Touristen. Dort setzen wir uns in eine Bar mit Billardtischen (das spätere Spiel des Abends um die Bezahlung der nächsten Runde ging leider verloren - es war aber nicht meine Schuld! ;) ) und Gelegenheit zum Tanz und blieben dort etwa bis 2 Uhr.
In der Bar trafen wir dann auch eine Backpackerin, Sinaa, ebenfalls deutsch, die gerade aus Namibia kam und jetzt noch eine Woche für Kapstadt vor dem Rückflug hatte. Wegen dieser kurzen Zeit musste sie natürlich das volle Programm in dieser Woche fahren. Und ich, mit meinem vorlauten...ähhh bescheidenem Mundwerk, habe dann auch gleich meinen Anschluss für das am nächsten Tag geplante Unternehmen erklärt, dass schon um 10 Uhr starten sollte....um welches Unternehmen es sich dabei handelt, schreibe ich dann im nächsten Eintrag.
Nach der Bar wollten wir dann noch in einen richtigen Club gehen. Auf dem Weg dorthin machten wir, quasi als Wilkommensgruß, auch gleich Bekanntschaft mit einer der Schattenseiten Kapstadts: mit der hohen Kriminalität. Als wir den Bürgersteig entlang gingen, überholten uns ziemlich dicht links und rechts zwei Personen, wovon eine danach plötzlich kehrt machte. Da mir das verdächtig vorkam, ertastete ich erst mal meine Wertsachen, die zum Glück noch da waren. Ich machte dann aber auch noch Sinaa darauf aufmerksam und tatsächlich stand ihre Handtasche offen und leer dar. Da dies aber auch alles recht schnell ging und ich mir das Aussehen von einem der Typen merken konnte, verfolgten wir den nicht weit gekommenen Dieb und stellten ihn zur Rede. Nachdem wir mit der Polizei gedroht haben, rückte er schließlich das vermisste Handy wieder raus und wir ließen ihn laufen. Was Sinaa dann aber leider zu spät bemerkte, war, dass auch ihr Geld fehlte - aber über den Rückerhalt des Handys war sie auch schon sehr glücklich.
Auf diesen Schock suchten wir dann schließlich den Club auf, stellten dann aber fest, dass wir als weiße Deutsche doch ziemlich unpassend da drin waren. So blieben wir nicht lang und sind stattdessen ziemlich bald mit dem Taxi nach Hause gefahren wo auf uns das wohlverdiente Bett wartete.

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